Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, soll es in Neubrandenburg schon bald einen „Sylvia-Bretschneider-Weg“ geben. Endlich! In MV gehen gerade einmal sieben Prozent der Straßennamen auf Frauen zurück. Es fehlt als überall im Land an Straßen, Wegen und Plätzen, die nach Frauen benannt wurden. Echte Gleichberechtigung sieht in meinen Augen anders aus. Wir sollten also handeln und zwar lieber gestern als heute.
Als ehemalige Landtagspräsidentin dürfte es außer Frage stehen, dass in Bretschneiders ehemaligen Wohnort ein Weg zu ihren Ehren benannt wird. Dass BfN, Linke und AfD die Benennung nun verzögern wollen, halte ich für das falsche Signal, auch für weitere überfällige Namensgebungen. Für diese habe ich übrigens schon konkrete Ideen: Franziska Born, Mathilde Rosenstein, Hildegard Fanni Salomon, Jenny Hirsch, Hanna Löwi, Else Kallmann, Margarete Hoffmann. Diese Neubrandenburgerinnen wurden durch die Nationalsozialisten verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben. Mit der Benennung von Straßen nach ihnen holen wir sie zurück in unsere Stadt.